Eine Farce von Dario Fo
Dario Fos wohl bekannteste Komödie spielt im Italien der 1970er, ist aber zurzeit von besonderer Aktualität.
Auch damals gab es drohende oder bereits vorhandene hohe Arbeitslosigkeit, wachsende Armut, Inflation.
Fo erzählt die Geschichte einer Spontanrevolte italienischer Hausfrauen, die aus Ärger und Verzweiflung über erneute Preiserhöhungen im Supermarkt zur illegalen Selbsthilfe greifen und die Regale ausräumen, ohne zu bezahlen.
Allerdings müssen sie gegenüber ihren zwar gewerkschaftlich organisierten, aber doch sehr gesetzestreuen und katholischen Ehemännern ihre Revolte verheimlichen. Aus diesem Antagonismus entwickelt sich ein groteskes Verwirr- und Versteckspiel, das dem Wortwitz und der Situationskomik Tür und Tor weit öffnet. Die aufsässigen und phantasievollen Frauen werden zu Vorreitern der Revolte und Heldinnen der Selbsthilfe.
Volkstheater bedeutete für Fo immer, dass die Themen und Probleme des Volkes auf die Bühne gebracht werden: „Ich bin nicht mit der Idee zum Theater gegangen, Hamlet zu spielen, sondern mit der Ansicht, ein Clown zu sein, ein Hanswurst.“ Gerade deshalb war sein intensiver Kontakt zu den kämpfenden Arbeitern in den 1970er-Jahren für das Entstehen seiner Stücke von großer Bedeutung.